Elektro-Bauer aus Göhren blickt auf 90 Jahre Familienunternehmen zurück

Die Zukunft ist durch eine anstehende Firmenübernahme gesichert

Seit mittlerweile 90 Jahren besteht die Firma Elektro-Bauer aus Göhren im Altenburger Land. Einst gegründet von Großvater Bruno Rauschenbach, führt Roberto Bauer das Unternehmen nun seit den 90er-Jahren in dritter Generation. Schalt- und Steueranlagen im Bereich Lüftung und Heizung sind das Hauptaufgabenfeld der Firma. Aber auch Photovoltaik- und Solaranlagen, Elektroinstallationen sowie Sanitär- und Heizungsinstallationen gehören zu den Dienstleistungen der Elektro-Bauer GmbH.

Roberto Bauer und sein neun-köpfiges Team kümmern sich so unter anderem um die Heizungssysteme des Landratsamtes, Klinikum und der Spielkartenfabrik in Altenburg. Auch die Wärmeverbundnetze der Altenburger Wohnungsgenossenschaft liegen in den Händen des Teams. Der 62-jährige installierte sogar schon Anlagen im 2000 Kilometer entfernten Sotschi. „Ich war schon immer darauf bedacht, meine Firma stetig auszubauen. Bei meinem Großvater sah die Arbeit aber noch ganz anders aus.“ 1931 gründete Roberto Bauers Großvater Bruno Rauschenbach die Elektrofirma. So verkaufte dieser einst im heutigen Eingangsbereich der Firma, Lampen und Elektrogeräte und hat von Autos über Sanitär- und Elektroanschlüsse in Wohnhäusern alles repariert.

Ab 1973 übernahm dann Bauers Vater Herbert Bauer die Geschicke. Auch zu DDR-Zeiten blieb die Firma in der Hand der Familie Bauer. 1984 verstarb dann der einstige Gründer und Großvater. Roberto Bauer wurde von seinem Vater gebraucht. „Besonders begeistert war ich damals noch nicht.“ sagt er über seine Erinnerung an die damalige Zeit. Seine Ausbildung zum Elektroinstallateur legte er in der PHG Altenburg ab. Kurz vor der Wende 1989 folgte der Meistertitel. Nach der Wiedervereinigung entschieden sich Vater und Sohn eine GmbH zu gründen. „Diese Zeit war gar nicht einfach für mich. Ich wollte doch nicht meinen eigenen Vater aus dem Betrieb vergraulen. Daher stand für mich schnell fest, dass wir ein Unternehmensmodell finden mussten, in welchem wir gleichberechtigt agieren konnten.“

Für die Würdigung eines solch alten Familienunternehmens erhielt Roberto Bauer nun die Ehrenurkunde der Handwerkskammer für Ostthüringen. Und nach 90 Jahren hat er nun auch eine Überraschung parat. „Meine Töchter haben was Anderes gelernt.“ sagt der stellvertretende Obermeister der Elektro-Innung Altenburger Land lachend. Weiterhin fügt er hinzu: „Ich habe niemanden aus meiner Familie, der die Firmennachfolge antreten wird. Daher habe ich lange nach jemandem gesucht, der meine Firma übernimmt und abkauft.“

Fündig ist Roberto Bauer mittlerweile in einem Industrieunternehmen geworden. „Sie verfolgen dieselben Werte, wie ich es tue. Daher habe ich mich für Sie entschieden.  Zukünftig sollen mehr Lehrlinge aufgenommen werden. Außerdem war es mir wichtig, dass alle meine Angestellten ihren Job behalten können und der Name Elektro-Bauer erhalten bleibt.“ Der neue Eigentümer löst gleich noch ein Problem. Aktuell müssen die Angestellten im Industrieunternehmen auf Montage fahren. Für alle Angestellten, welche in Zukunft nicht mehr solcher Arbeit nachgehen können, wird die Elektro-Bauer GmbH da sein. „Das neue Dachunternehmen möchte auf gar keinen Fall gut ausgebildete Handwerker verlieren. Daher sollen so neue Perspektiven geboten werden in denen sie sich verwirklichen können.“ betont der Elektronikermeister.
Für Roberto Bauer beginnt nun bald ein neuer Lebensabschnitt. Gesundheit ist ihm besonders wichtig, „alles andere kommt von ganz allein.“ meint er.

 

Vor dem Ruhestand wurde noch das Firmenjubiläum gefeiert: Roberto

Bauer vor seinem Firmengebäude in Göhren mit der Ehrenurkunde der Handwerkskammer für Ostthüringen. Foto: Porsch, Handwerkskammer für Ostthüringen

 

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Veröffentlichung

Mi, 24. November 2021

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